Der Mythos vom Vogel Phönix
Der Mythos (die Sage) vom Vogel Phönix hat die Menschen schon seit jeher fasziniert. Seine Ursprünge führen in das alte Ägypten der Pharaonen.
Eine in der Antike wohl verbreitete Version davon finden wir beispielsweise bei dem griechischen Historiker Herodot. Danach ist der Phönix ein Vogel von Adlergröße und Kranichgestalt, der in Indien oder Arabien lebt. Wenn er fünfhundert Jahre alt geworden ist, fliegt er über den Libanon, sammelt dort wohlriechende Kräuter und trägt sie in seinem Schnabel auf den Altar des Sonnengottes im ägyptischen Helipolis. Aus den Kräutern baut er sich darauf ein Nest, in dem er sich zu Asche verbrennt. Nach drei Tagen ersteht er daraus in erneuter Jugendlichkeit und Schönheit und fliegt in seine Heimat zurück.
Diente er den Ägyptern als Symbol des unsterblichen, sich stets erneuernden Sonnengottes, so sahen die frühen Christen in ihm das Sinnbild des Gottessohnes, der am dritten Tag nach seiner Grablegung verklärten Leibes auferstanden, oder man betrachtete den Phönix als Sinnbild für die Unsterblichkeit der Seele des Menschen schlechthin. Im Barock, das Sinnsprüche liebte, ging in das Bild des Phönix, versehen mit dem Sinnspruch "Ex flammis orior", etwas von der stoisch-trotzigen Haltung eines Geschlechtes ein, das nach Brand und Verwüstung durch die Kriegsfurie dennoch Neubeginn und neues Leben wagte. Damit ist auch schon die Brücke von den Menschen der Zeit des dreißigjährigen Krieges zu uns und unserem Ort geschlagen.